Aufgewachsen in Heidelberg, studiert in Hohenheim und New York arbeitet der promovierte Kommunikationswissenschaftler zunächst in der globalen Strategieberatung bei Boston Consulting bevor er 2017 über die Landesliste der Grünen ins Parlament einzieht. Er gilt als wirtschaftsliberaler Realo und ist gegen eine Vermögenssteuer, trotzdem meint W. Kretschmann: „Ich schätze ihn“ (FAZ): Seit 2021 ist er Finanzminister in Stuttgart.
Dort gilt er als Sparer und wird seinem Ruf als „Grüner Exot“ (FAS) gerecht. Den ersten massiven Gegenwind bekommt er aber schnell mit seinem anonymen Hinweisgeberportal der Steuerverwaltung, in den Medien war von der „Steuer-Stasi“ (Bild) zu lesen.
Das alles könnte man als normale Politikkarriere, als Teil der Polit-Show, bezeichnen. Allerdings muss vor allem er sich mit Hass im Netz auseinandersetzen, der auch nach der Geburt seines Sohnes durch die Foren schwappt. Über die Fraktionsgrenzen gab es Solidaritätsadressen: Die rassistischen Angriffe seien ekelerregend (T. Strobl). Ein türkischer Name scheint für viele rechte Hetzer immer noch Anlass genug zu sein.
Ein Gespräch über Heuschrecken und Rendite, Erdogan und Elternzeit, Guten Rap und Haftbefehl.
Danyal Bayaz ist am 5. Juli um 19 Uhr zu Gast bei Johanna Reif-Varòn und Adrian Helmke.