Soziales Lernen
Sozial kompetent ist, wer sich selbst in seiner Einzigartigkeit mit individuellen Bedürfnissen wahrnimmt und im Umgang mit anderen akzeptable Kompromisse findet, um sich in ein aktives Verhältnis zur sozialen Umgebung zu setzen. Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Teamfähigkeit und Verantwortungsbereitschaft sind die Kompetenzen, die dafür gelernt werden müssen. Dazu bietet die Schule reichlich Gelegenheit.
Das Erlernen sozialer Kompetenz ist kein eigenständiges Schulfach, sondern findet ständig statt und soll bewusster Bestandteil eines jeden Unterrichtsfachs, des fächerübergreifenden Unterrichts und der außerunterrichtlichen Begegnungen sein. Zusätzlich gibt es in den Klassenstufen 5-9 eine regelmäßige Klassenstunde, in der sich die Klasse mit ihrer Klassenlehrerin oder ihrem Klassenlehrer und dem Schulsozialarbeiter Zeit nehmen kann für:
- Regeln, Rituale
- Gegenseitiges Feedback
- Bericht aus der SMV
- Förderung der Klassengemeinschaft
- Klassenaktivitäten, z.B. Feste
- Erlernen sozialer Fertigkeiten
- Klassenrat
- Individuelles Coaching
- Mobbing- und Gewaltprävention
Im Klassenrat werden Themen besprochen, die die Klasse betreffen.
Zwei Präsidenten leiten die Diskussion, Schriftführer halten die Ergebnisse fest und Zeitwächter achten auf Einhaltung der Redezeiten. Bei strittigen Fragen entscheiden die besseren Argumente und häufig eine Abstimmung.
So üben sich die Schülerinnen und Schüler in demokratischen Grundfertigkeiten wie geregelter Kommunikation, Eingehen auf andere, Umgang mit anderen Meinungen und Rücksicht auf Minderheiten.
Ankommenstage für unsere neuen Fünftklässlerinnen und Fünftklässler
Die Schülerinnen und Schüler lernen ihre Klasse, ihre Lehrer und das Schulhaus kennen.
Hüttenwochenende in der 5. Klasse
Die neue Gruppe verreist für zwei bis drei Tage und nimmt sich Zeit für sich.
Ski– und Snowboardcamp in der 6. Klasse
Spaß im Schnee: Neben den sportlichen Kompetenzen erlernen Schülerinnen und Schüler Selbstständigkeit, erkennen Regeln an und festigen ihre Kontakte in der Klasse.
Sozialtage in der 6. Klasse
Die Klasse nimmt sich zwei ganze Tage Zeit für soziales Lernen in einer außerschulischen Einrichtung, z.B. im Pflegeheim oder im Kindergarten.
Patinnen und Paten
Schüler der 8. oder 9. Klassen begleiten die Fünftklässler in den ersten Schulwochen und erleichtern ihnen so den Übergang aufs Gymnasium. Sie werden durch unseren Schulsozialarbeiter unterstützt und lernen, Strategien der Konfliktlösung wirksam bei jüngeren Menschen einzusetzen.
Sanitäterinnen und Sanitäter
helfen im Krankheitsfall oder bei kleineren Verletzungen. Sie sind Ersthelfer bei Unfällen im Haus. Ihre Ausbildung erhalten sie bei den Johannitern.
Mathewerkstatt
Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe unterstützen jüngere Schüler im Fach Mathematik.
Mentorinnen und Mentoren
Skimentoren begleiten unsere Schüler an Skinachmittagen und im Skicamp Hasliberg. Umweltmentoren führen Projekte zum Klimaschutz durch.
Medienmentoren beraten ihre Mitschüler zu allen Fragen und Gefahren des Medienkonsums und sind somit auch präventiv tätig.
Erlebnispädagogik ist am Rotteck-Gymnasium seit mehr als 20 Jahren zu Hause und als fester Bestandteil des Schulcurriculums in Klasse 8 fest verankert.
Alle Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 werden in sogenannten "Wellen", also erlebnispädagogischen Tagen, an 4 Terminen über das Schuljahr verteilt an Herausforderungen herangeführt, die nicht nur das Teambuilding, sondern andere Aspekte wie soziales Lernen, Vertrauen, Verhalten in der Gruppe, persönliche Limits etc. umfassen.
Mindestens vier erfahrene und geschulte Kolleginnen und Kollegen pro Klasse führen die Schüler gezielt und aufeinander aufbauend aus der Komfortzone heraus, um reflektiert und mit den richtigen Impulsen Klassendynamiken aufzudecken und zu hinterfragen. Dabei werden bestehende Rollenverteilungen aufgebrochen und die Kooperation innerhalb des Klassenverbandes altersgemäß gestärkt und gefördert.
Außer dem Kick-Off finden alle Wellen weit weg vom Schulgelände draußen in der Natur im neuen Kontext und bei jedem Wetter statt. Abschließend übernachten die Klassen am Schuljahresende fakultativ mit den Klassenlehrerinnen und -lehrern auf dem Jugendzeltplatz Stübledobel in Oberried, wo die Erlebnispädagogik ihren Höhepunkt und Abschluss findet.
SMS – SOZIAL MACHT SCHULE
"... was wird aus einer Gesellschaft, in der bestimmte Formen von Leiden gemieden werden, in der die Behinderten und Kranken schnell aus dem Haus, die Toten schnell aus dem Gedächtnis kommen? In einer solchen Gesellschaft entwickelt sich eine Wahrnehmungsunfähigkeit für das Leiden. Man erfährt von Leiden anderer nur indirekt... . Wir werden weniger empfindlich, es tritt eine gewisse Abstumpfung gegen den Schmerz ein... . Mit der geringeren Schmerzfähigkeit aber verlieren menschliche Beziehungen die ihnen eigentümliche Tiefe.“ (nach Dorothee Sölle)
Seit dem Schuljahr 2005/2006 bietet das Rotteck-Gymnasium das Projekt „Sozial macht Schule – SMS“ für die Jahrgangsstufe 10 an. Es soll helfen, die Wahrnehmungsfähigkeit für das Leiden anderer zu schärfen.
Was ist SMS?
SMS ist ein vierzehntägiges soziales Praktikum in einer Einrichtung, die sich um Menschen kümmert, die im Schulalltag oft nicht vorkommen: Alte Menschen, Kinder in besonderen Notlagen, behinderte Menschen, Flüchtlinge, Obdachlose ... .
Wozu SMS?
Dieses Praktikum dient nicht in erster Linie der Vermittlung eines Berufsbildes wie BOGY, sondern es geht um soziales Lernen außerhalb des Klassenzimmers. Dabei ist der unmittelbare Kontakt zu benachteiligten Menschen unverzichtbar. Daraus ergibt sich, dass Praktikumsstellen, in denen vor allem Verwaltungsarbeit anfällt oder Einrichtungen ohne besondere Zielsetzung (z.B. Regelkindergärten o. ä.) nicht geeignet sind. Die Erfahrungen des Praktikums werden im Unterricht verschiedener Fächer thematisiert. Die Schülerinnen und Schüler erhalten am Ende von der Schule ein Zertifikat, das bei Bewerbungen vorgelegt werden kann.
Wer nimmt an SMS teil?
Alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 sind in das Projekt eingebunden. Sie werden während des Praktikums von Lehrkräften nach individueller Absprache betreut. Darüber hinaus wird das Sozialpraktikum von der Schule vor- und nachbereitet.
Wo findet SMS statt?
Mögliche Praktikumsplätze sind alle Einrichtungen mit sozialem Bezug wie z.B. Altenwohn- und Pflegeheime, Behinderten- und Reha-Einrichtungen, Einrichtungen der Flüchtlings- und Obdachlosenhilfe, Krankenhäuser, Einrichtungen der ambulanten Pflege, Sozialstationen, Schulen und Kindergärten mit besonderen sozialen Schwerpunkten wie z.B. Hör-, Seh-, Sprach- oder Lernbehinderungen. Die tägliche Arbeitszeit soll sechs Stunden nicht unterschreiten.
Eine Übersicht mit Informationen für die Eltern der 4. Klassen finden Sie hier: "Informationen für die Eltern der 4. Klassen"