nachgefragt mit Anselm Bilgri

|| Gespräch am Dienstag, 12.07., um 19 Uhr, Rotteck-Gymnasium

Ihn eine schillernde Figur zu nennen, ist nicht ganz abwegig: Bayrischer Wirtssohn, Theologe, Seelsorger, Mönch, Cellerar und Abt, Unternehmensberater, Talkshowgast und Buchautor, Bundesverdienstkreuzträger und von Joseph Ratzinger geweihter Priester.

Dabei gibt es in seiner Vita auch deutliche Zäsuren. Nach fast 30 Jahren tritt er 2004 wegen Differenzen hörbar aus dem klösterlichen Leben aus und gründet die Firma „Zentrum für Unternehmenskultur“. Der folgende Austritt bzw. jetzt definitiv Rausschmiss hallt jedoch um einiges lauter nach: Nachdem er 2020 seine Homosexualität öffentlich gemacht und ein Jahr später seinen Lebenspartner geheiratet hat, wird er wegen „Verharrens in der Kirchenspaltung“ vom Vatikan exkommuniziert. Zwar sagt er selbst, dass er nie der „Berufsschwule“ sein wollte, allerdings ist diese Wendung in seinem Leben schon sehr öffentlichkeitswirksam: „Mein Privatleben ist kirchenpolitisch relevant“. Die BILD feierte entsprechend seine ersten Auftritte als erneuter Priester der liberalen Altkatholiken als „Comeback“.

Seine Themen als Redner sind jedoch andere und betreffen die „großen Dinge“: Sinn des Lebens und Ethik des Wirtschaftens, das Glück und die Muße, und und und…. Um die aktuellen Schlagzeilen rund um die Kirche kommt er in seinen Interviews aber natürlich nicht herum.

Ein Gespräch über den Zölibat und den Glauben, Missbrauchsskandale und Kirchenaustritte, Datingapps und Miss Sophie.

Anselm Bilgri ist zu Gast bei Sarah Hanik und Johannes Tecklenborg.