Startschuss zur Generalsanierung am 13. März 2008!

GRUSSWORT E. Fugmann 
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, 

Sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates der Stadt Freiburg,

Sehr geehrter Herr Klute,

Sehr geehrte Damen und Herren,

Liebe Schülerinnen und Schüler,

 

gerne richte ich als Schulleiter des benachbarten Rotteck-Gymnasiums ein Grußwort an alle hier Versammelten, insbesondere an die Mitglieder der Schulgemeinschaft des Montessori Zentrums Angell!

Der heutige Spatenstich ist ein symbolträchtiger Akt - zahlreiche, lange gehegte vage Hoffnungen und Sehnsüchte werden endlich zu etwasganz Konkretem: Schülerinnen und Schüler, Sportlehrerinnen und -lehrer freuen sich auf die vielfältigen Möglichkeiten, die die neue 3-teilige Halle bieten wird! Die eigene Sporthalle wird endlich die Voraussetzungen schaffen, in unmittelbarer Nähe qualitativ hochwertigen Sportunterricht zu verwirklichen!

Ihre Schule wird damit auch die Möglichkeit haben, ein eigenes Sportprofil - strukturell ebenso wie in der Außenwahrnehmung - aufzubauen, Ihr schulisches Angebot wird insgesamt vielseitiger und gewinnt an Qualität. Die neue Sporthalle wird über den reinen Schulsportunterricht hinaus dem neu gegründeten Sportverein eine hervorragende Plattform bieten. Wir - die Schulgemeinschaft des Rotteck-Gymnasiums - freuen uns hierüber mit Ihnen und gratulieren Ihnen zu diesem wichtigen Schritt nach vorne!

Wir alle wissen, dass dem heutigen Tag zahlreiche Proteste aufgrund des ursprünglich angedachten Standortes voraus gingen. Auch wenn der Schulgemeinschaft des Rotteck-Gymnasiums die Entscheidung für die nun gefundene Lösung - den Idealstandort für Angell zum Preis eines Teilareals des Rotteck-Gymnasiums - sicher nicht leicht fiel, so trägt sie das entwickelte Gesamtkonzept mit.

Bereits im Sommer 2007 war eine sehr starke politische Einigkeit aller Gemeinderats-Fraktionen dahingehend zu spüren, dass es bei diesem Standort darum gehen müsse, Angell „endlich eine langfristig wertvolle Perspektive anbieten zu können". Ebenso war es „am Punkt 0" beschlossene Sache, dass für den Fall, dass das „Rotteck" dies mittragen würde, auch dieses städtische Gymnasium eine entscheidende Verbesserung seiner Bedingungen erhalten sollte.

Ich bin Ihnen, Herr Oberbürgermeister, sehr dankbar dafür, dass Sie sich von Anfang an als eine Art Mentor für dieses Gesamtprojekt verbürgt haben. Rückblickend glaube ich feststellen zu dürfen, dass uns beiden bereits im ersten Gespräch klar war, dass es sich lohnen könnte, alle Energien und Ideen in dieses Gesamtprojekt zu investieren, in Verantwortung gegenüber beiden Schulen mit einer Gesamtschülerschaft von ca. 2.000 Schülerinnen und Schülern. Darüber hinaus danke ich allen Fraktionen des Freiburger Gemeinderates, die sich der berechtigten Interessen auch des Rotteck-Gymnasiums annehmen und deutlich machen, dass das Gesamtpaket - ein Ausgleich aller Interessen: beider Schulen und der Stadt Freiburg - in sich stimmig sein muss.

Als Teil dieses Gesamtprojektes boten Sie, Herr Oberbürgermeister, einerseits eine vorgezogene Gesamtsanierung unserer Schule an; andererseits sollte für „das Rotteck" ein Zugewinn an höherwertiger Pausenfläche entstehen. Eine Teilfläche - das Dach der zukünftigen Sporthalle - wurde auf dieser Grundlage als Sportfläche entwickelt, die - neben „traditioneller" Pausennutzung - auch eine Nutzung für „sportliche Aktivitäten" erlaubt.- Auch wenn eine Dachfläche nie Hallenkapazität ersetzen kann und insoweit strukturell keine Verbesserung der Unterrichtssituation im Fach Sport für das Rotteck-Gymnasium mit sich bringt, bietet sie dennoch erweiterte Möglichkeiten - die mögliche Nutzung des Hallendaches als Sportfläche ist Bestandteil der Sportinfrastruktur unserer Schule. Die dann gegebenen Handball-, Basketball- und Volleyballfelder werden insbesondere der sinnvollen Nutzung und Gestaltung der Pausen zu gute kommen, die bei einem Ganztagsbetrieb einen nicht unerheblichen Teil des Schulalltags ausmachen.

Die Sport-Abteilungen beider Schulen haben die  Spielfeldmarkierungen abgestimmt; für uns ist es selbstverständlich, dass diese Fläche Teil unserer nachbarschaftlichen Gesamtschnittmenge sein kann - wir freuen uns auf eine Sport-Premiere mit Ihnen!

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Beiden Schulgemeinschaften, aber auch den Freiburger Bürgerinnen und Bürgern sollte anlässlich des Baus der Halle bewusst werden, dass es südlich der Kronenbrücke „ein starkes Stück Freiburger Schullandschaft" gibt.

Beide Schulen stehen für innovative pädagogische und schulorganisatorische Konzepte.

Beide Schulen zeichnen sich durch ein Selbstverständnis aus, das hohes Engagement zum Wohle der Kinder und Jugendlichen, der heranwachsenden Generation der zukünftigen Bürger unserer Stadt als Selbstverpflichtung und Aufgabe ansehen.

Hin und wieder gibt es gedankliche Verirrungen in den verschiedensten Gruppierungen unserer Schulgemeinschaften insofern, als öffentliche und private Schule antagonistisch gegenüber gestellt werden, quasi als Bildungseinrichtungen, die unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen und damit Interessen bedienen. Es kann keinen geeigneteren Zeitpunkt geben als den heutigen, den Bürgerinnen und Bürgern klar zu machen, dass es in unmittelbarer Nachbarschaft zwei Schulen gibt, die beide das gleiche Ziel haben: ein qualitativ möglichst hochwertiges Bildungsangebot zu machen, das die Schaffung von Chancengerechtigkeit als besonders hohes Ziel begreift!

Gerade in diesem Kontext setze ich große Hoffnungen, aber auch Erwartungen in die weitere Ausgestaltung eines Gesamtprojekts, das über die gemeinsame Nutzung eines städtischen Areals hinaus geht und sich dabei Prinzipien des Sports zu eigen macht: Richtig verstandener Sport lebt vom fairen Wettstreit und fairen Miteinander - Sport führt zusammen und wird dadurch seiner besonderen gesellschaftspolitischen Verantwortung gerecht.

Insofern hoffe und wünsche ich, dass diese Halle auch zu einer Begegnungsstätte beider Schulen wird. Ich wünsche der Schulgemeinschaft von Angell mit der neuen Halle einen Raum, der Ihnen und Euch Freude macht und einen Beitrag leistet zur Identifikation mit Ihrer Schule!

E. Fugmann, Schulleiter